Environmental – Social – Governance (ESG) bewertet zusammen mit Corporate Social Responsibility (CSR) Unternehmen in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung – also inwiefern Firmen ökologisch und sozial wirtschaften und investieren. Diese Absichten spiegeln sich in den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN wider. Auch die EU hat versucht, nachhaltiges Wirtschaften in der EU-Taxonomie zu etablieren.
Dazu wurde das europäische Sustainable Finance Package 2021 verabschiedet. Es soll dazu beitragen, Gelder in nachhaltige, ökonomische Aktivitäten zu lenken. Es ist damit das erste Rahmenwerk auf europäischer Ebene, das ökologisch nachhaltiges Wirtschaften definiert und Kriterien festlegt.
Bei ESG steht die Freiwilligkeit von verantwortungsvollem Handeln, das über gesetzliche Anforderungen hinausgeht, im Fokus. Dennoch ist ein gewisses Maß an ökologischem Engagement, Investitionen in die Mitarbeiterzufriedenheit und transparente, faire Unternehmensführung heute ein Muss, wenn Unternehmen langfristig erfolgreich sein möchten.
Die ESG-Parameter im Detail
Was umfasst Engagement in “Environment”, „Social“ und “Governance” im Detail?
Im Bereich “Environment” (Umwelt) werden Unternehmen an bestimmten ökologischen Kennwerten gemessen. Darunter fallen zum Beispiel die CO2-Bilanz – also der “carbon footprint” – sowie der Anteil an erneuerbaren Energien, Klimaneutralität oder das Streben nach nachhaltigen Lieferketten und Green Finance.
Soziale Parameter beziehen sich häufig auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -sicherung. Beispielsweise wird geprüft, ob es einen Betriebsrat gibt, Arbeiten unter sicheren Umständen möglich ist und wie inklusiv und divers die Belegschaft ist. Weitere Kriterien sind Geschlechter- und Lohngleichstellung, Antidiskriminierungsrichtlinien, eine betriebliche Altersvorsorge, Datenschutzsicherheit, gerechte Löhne, etc.
Der dritte Aspekt, “Governance” (Unternehmensführung), nimmt unter anderem Richtlinien zu offener Preisgestaltung, Transparenz bei Lobbyismus und internen Prozessen, Korruptionsvermeidung, Geldwäsche, Risikomanagement, ethischem Marketing und fairen Wettbewerb unter die Lupe.
Warum ESG-Compliance heute ein Muss für jedes Unternehmen ist
Der Druck auf die Unternehmensführung ist spätestens seit der Corona-Pandemie stark gestiegen. Ein gesellschaftliches Umdenken hat zu einem gesteigerten Bewusstsein für Nachhaltigkeit geführt und fordert persönliche Verwirklichung im Job ein – das bringt neue Forderungen an die Unternehmensführung mit sich.
So soll einerseits der finanzielle Wert gesteigert und gleichzeitig gesellschaftlicher und ökologischer Nutzen gestiftet werden.
Zudem tritt gerade eine neue Generation, die “Generation Z” oder „Post-Millennials“, in den Arbeitsmarkt ein. Sie nehmen an Fridays-for-Future Demonstrationen teil und stellen andere Ansprüche an das Berufsleben. Gut ausgebildete Jugendliche können heute aufgrund des Fachkräftemangels frei wählen und treten nicht mehr als Bittsteller an den Arbeitgeber auf. Firmen müssen heute also einiges bieten, wenn sie um Fachkräfte werben und diese langfristig halten wollen.
Unternehmen haben verstanden, dass Nachhaltigkeit und Erfolg nicht in Widerspruch zueinander stehen. Es gilt nun, durch starke Führungskompetenzen und -methoden diese Anforderungen umzusetzen. Denn Nachhaltigkeit darf kein Randthema mehr sein, sondern sollte in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns gestellt werden. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit baut auf einer stabilen natürlichen Lebensgrundlage auf und leidet ebenfalls unter den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels.
Der Paradigmenwechsel hat längst begonnen und Unternehmen, die sich noch uneinsichtig zeigen, werden schon in naher Zukunft große Probleme haben, ihre Position im Markt zu sichern.
Verbraucher, Mitarbeiter und kooperative Geschäftspartner fordern eine ökologische und transparente Unternehmensführung. Die Einhaltung von ESG-Prinzipien wirkt sich auch nachweislich positiv auf Börsenkurse aus.
Doch wie können Konsumenten und Geschäftspartnerinnen zwischen echtem Engagement für Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit einerseits und Green Washing andererseits unterscheiden?
Wie kann ESG-Compliance überprüft werden?
Green Washing ist eine PR-Methode, die Unternehmen in der Öffentlichkeit ein verantwortungsbewusstes und umweltfreundliches Image verleihen soll, ohne dass das tatsächlich der Fall ist.
Um das kontinuierliche ESG-Engagement von Unternehmen zu überprüfen, hat Glanos den esg-monitor.ai entwickelt, der anhand medialer Berichterstattung ein ziemlich genaues Profil von Unternehmen und deren Einhaltung von ESG-Standards zeichnet. Die künstliche Intelligenz verarbeitet redaktionell gepflegten Content von öffentlichen und zahlungspflichtigen Nachrichten aus seriösen Quellen. Sie “liest” Millionen von Artikeln wie ein Mitarbeiter und filtert nach deinen individuellen Suchkriterien.
Sie können verschiedenen Unternehmen und Themen folgen und mithilfe ihres personalisierten Zeitintervalls selbst bestimmen, wann und wie oft Sie über relevante Themen informiert werden möchten. So können Sie Vorreiter, Mitläufer und schwarze Schafe ausmachen, sehen, was ihre Lieferanten, Geschäftspartner oder Konkurrenten im Bereich ESG tun, oder die Berichterstattung über ihr eigenes Unternehmen verfolgen und so mit gezielten PR-Maßnahmen reagieren.